Von der Geburt, Leben und Wandel

Herrn Sigmund Hager zu Allentsteig.

           

 

Gedachter Sigmund Hager ist geboren zu Allensteig, den 15. Februar, da man geschrieben nach Christi Geburt Anno 1547.

            Sein Vater hat geheißen Sebastian Hager, welcher sich weilands Ihrer der Röm. Kais. Maj. Räten und Kriegsdiensten wider den Erbfeind der Christenheid mehrmalen rühmlich gebrauchen lassen. Da er dann, unter solchem, hohe Kriegsämter, als Hauptmannschaften zu (fehlt), wie auch Obristenschaften zu Rats bedient, und sich da als ehrlich verhalten, dass ihn deswegen Höchstgedachte Ihro Kais. Majestät öffentlich zum Ritter geschlagen.

            Dieser Sebastian Hager ist ein eheleiblicher Sohn Herrn Sigmunden-Hagers zu Winckhelburg zu Allensteig, so weiland auch ein vornehmer Kais. Rat und Landesuntermarschall in Österreich unter der Ems und wegen gepflogener Kriegsdienste ein geschlagener Ritter gewesen.

            Seine Frau Mutter aber hat Anna geheißen, eine geborene Enencklichin, ist gewesen eine eheleibliche Tochter Herrn Christof Enenckl zu Albrechtsberg an der Pielach, die weiland in Ritterstand, jetzt aber in den Freiherrnstand erhoben sind.

            Diese beiden Eltern nun, Herr Sebastian Hager und sein liebes Gemahl Frau Anna Hagerin, geborene Enenkhlin, haben wohlbedachten ihren Sohn Sigmunden neben anderen ihren Kindern (unangefochten, ob sie gleich damals noch beide der päpstlichen Religion zugetan und in derselben basseifrig vertieft gewesen), dennoch in der wahren Furcht Gottes und solange daheim im Hause auferzogen und da, wie auch eine Zeitlang zu Wien zur deutschen Schule verhalten, bis er das 9. Jahr erreicht. Unterweilen er unter solchem so fern erstarkt, dass er einem Herrn aufwarten können, haben sie ihn von sich aus dem Hause in das Königreich Böhmen zu einem des Adels, namens Ztibor Odrasky verschickt. Ob nun wohl dieser Ehrliche des Adels ein Befreundter des Herrn Hager gewesen, hat er ihn doch nicht auf Pölster gesetzt, sondern ihn zeitlich bald zu seinem Dienste und zu fleißigem Aufwarten angestellt, wie auch im Stall der Raisigen Pferde verwendet, da er dann derselben müssen warten und reiten lernen und wie er nun inmittels die böhmische Sprache als ferner (insoweit) ergriffen, dass er seine Notdurft reden können, hat ihn dieser sein Herr ferners befördert und in eines Herrn von Schwamberg Dienst, namens Wenzel, so sein Hoflager zu Wechingen gehabt, welches ein schönes, von Gebäuden weitläufiges Schloß, darbei auch ein zierliches Mönchkloster und ein Städtlein gelegen, am Wasserfluß die Schreca genannt, daselbst hin übergeben. Da er dann an beiden Orten vier Jahre und darüber ob ziemlichen sauren Dienen zugebracht, allerhand Ungemach, Frost, Hunger und Kummer leiden müssen, bis ihn sein lieber Herr Vater von dannen wiederum zu Hause gefordert. Er hat ihn aber gar nicht lange daheim behalten, sondern ihn bald hernach in den Dienst des wohlgeborenen Grafen zu Hardegg, Glatz und Machland, welcher damals des Röm. Königs Maximilian Hof-Panatier gewesen befördert. Da er den auch bei die 3 Jahre lang zugebracht und in solcher Zeit nicht allein wohlgedachtes Herrn Grafen Leib bedient, sowie Kleider, Wehr, Rehr und Rüstungen, so zur Reiterei gehört und zugleich auch seien Geldkasten, Küchen und Keller mit göttlicher Verhelfung also vorstehen, darob der Herr Graf, wie noch zur Zeit, vor willen ehrlichen Leidens am Tag, einen gn. Gefallen: deswegen auch bei jedermänniglich sein ehrliches Lob davongebracht.

            Als nun unter solchem die Röm. Kais. Majestät Kaiser Ferdinand, Höchstgedachter Königl.-Maj. Geliebter Vater, mit zeitlichem Tode abgegangen und deswegen dero Begräbnis in der Stadt Wien angestellt, zu welcher dann die Fürsten und Stände des h. Reiches erfordert gewesen, und er solches zeitlich bald erfahren, hat er seinen lieben Herrn Vater gebeten, dass er ihn zu dem Ende vom Herrn Grafen zu Hardegg abfordern wolle, damit er ihn zur Ankunft der bemelten Reichsstände in freien Herrndienst bringen möchte. Das hat sein Herr Vater getan. Wie nun gedachtes Begräbnis seinen Anbruch genommen, ist sein Herr Vater neben anderen Landständen auch dazu erfordert worden. Der hat beide seine Söhne Wolfen und diesen Sigmund mit sich genommen. Und nachdem der Sohn Sigmund noch vor dieser Zeit viel Ruhm- und Lobwürdiges vom Hochgeborenen Herrn Günther Grafen zu Schwarzenburg, als des Reichs gefürsteten Grafen einem gehört und gesehen, dass dieser Herr Graf beim Begräbnisse gegenwärtig, hat er seinen Herrn Vater angelangt, dass er ihn bei demselben zubringen wollte, und weil ihm der Vater dieses seines Sohnes Vornehmen fast wohl gefallen lassen, hat er Herrn Otto von Neydegckh, Röm. Kais. Maj. Rat und Ritter des h. Kreuzordens, angesprochen und erbeten, dass er neben ihm diesen seinen Sohn mehrwohlbemeldeten Herrn Grafen präsentiert hat, der ihn dann ganz gnädig- und williglich zu seinem Kammerjungen an- und aufgenommen, ihn mit sich in das Land Thüringen nach Arnstadt, da Herr Graf sein Hoflager gehabt, geführt. Und solange er bei ihm gewesen, so ehrlich gehalten, d aß er es gegen männiglich nicht genugsam rühmen können, daher er dann mit Stetem zu sagen gepflogen, dass er sich weder davor noch dernach bei keinem glückseligeren, noch besseren Zustande befunden. Da allein habe er seine besten Tage und dergleichen nicht mehr gehabt. Ist unter diesen seinen Dienern vom hoch- und wohlgeborenen Herrn Grafen unausgesetzt flux gebraucht, ihn mit stetem zu Tag und Nacht durch die Länder des deutschem Röm. Reiches hin- und wieder verschickt, als da vornehmlich gewesen: das Land Thüringen, Meissen, Sachsen, Pommern, Braunschweig, Mecklenburg, Lüneburg, Lüneburg, Franken, Schwaben, und da sich Anno 1566 der große Feldzug in Ungarn zugetragen, da dann die gewaltigsten zwei Potentaten und Kriegsherren, der Römische und Türkische Kaiser in eigener Person, zu Felde mitgewesen, hat ihn sein Herr, der Herr Graf, der dazumals von Ihrer Kais. Majestät zu einem Feldgeneralobristen-Leutnant bestellt, wie auch dem Erzherzog Ferdinand zu Oesterreich zuvorgestellt gewesen, und 1500 deutsche Reiter bei ihm gehabt, mit sich genommen, dem er seinen Leibharnisch den ganzen Feldzug über nachführen sein Wehr und Rehr versorgen, darneben auch mit stetem seinen Leib wachsam bedienen müssen.

            Unlange nach diesem Feldzuge und als ihm beides, sein lieber Herr Vater und der einzige sein Bruder Wolff, bald auf einander zeitlichen Todes verfahren, ist er von seinen lieben noch übrigen Eltern, Herren und Befreundeten von diesen des Hr. Grafen zu Schwarzenburg Diensten abgefordert. Und ob er gleichwohl viel lieber an solchen seinen Diensten, weil er da nicht allein einen erwünschten, angenehmen Dienst, sondern zugleich auch mehrerlei gute Vertröstungen gehabt, ihn zu noch mehreren sendlichen (Sendungen), zu Kriegsdiensten zu befördern; er aber hat solche angemutete Vertröstungen dem verpflichteten  und schuldigen Gehorsam gegen seine geliebten Eltern nicht vorsetzen wollen, hat sich schnell nach Hause begeben und sich um die Herrschaft Allentsteig als ein anerstorbenes Erbgut, angenommen und unlang, als hernach, als man geschrieben 1568, sich in den heiligen ehelichen Orden begeben und zu weiland Hr. Jörgen Herr von Althan von der Goldburg zu Murstetten, damals ein Ritter, jetzt aber ein Freiherren-Standes, und Frau Marianna, geborenen Vogtin von Schenau beider selig, einzigen hinterlassenen Tochter Jungfer Julianna verheiratet, mit der Ehe 15 Jahre im ehelichen Stande zugebracht, die ihm einen Sohn und 5 Töchter zur Welt geboren.

            Und als sich inmittelst dieses seines Ehestandes der große Feldzug in den Niederlanden Anno 1578 zugetragen, hat er sich auch dahin wieder mit um so viel mehreren Begierlichkeit begeben, weil sein Erbherr, Ihro fstl. Durchlaucht Mathias, Erzherzog zu Oesterreich, sich dahin von denen unierten Generalstaaten zum Gubernator bestellen lassen. Da er sich dann zu Roß und hiervor wohlbedachtes seines gewesenen Herrn Grafen Günther Grafen zu Schwarzenburg Regiment Reiter, untergestellt und sich da so lange dieser Feldzug gewährt, gebrauchen lassen. Und nachdem er gleich, im selbigen Abzug, schwerlich erkrankt, hat er sich in die Stadt Mastricht führen lassen. Indem er nun da unter den Aerzten gelegen, hat der Feind Alexander Herzog von Parma mit seinen hellen Haufen davor gezogen, sich da gelegt; aber noch zur Zeit sonderlich nichts wieder die Stadt vorgenommen, ohne dass die Inliegenden fast täglich auf ihn ausgefallen, hat er mit ihnen scharmuziert.

            Wie sich nun mit ihm allda etwas zur Besserung abgelassen, der Feind auch seinen Abzug von der Stadt Mastricht genommen, ist er unlängst hernach auch von daselbst hinweg auf Andorff gezogen.

            Wie er sichnun daselbst seiner Schroffen so weit erholt, dass er passieren mögen, hat er sich in die umliegenden Königreiche, Fürstentümer und Länder zu reisen begeben.

            Und erstlich im Namen seines Gottes seinen Weg  nach dem Königreiche England zugenommen und nachdem ihm Ihro fstl. Gnaden Prinz Wilhelm v. Oranien und Graf zu Nassau, wie auch Günther Graf zu Schwarzenburg wichtiger Brief daselbst hin an die Königl. Majestät und andere dero Räten aufgeben, dadurch dann sein Name etlicher Massen bekannt geworden, ist ihm ein solches zu anderen seinen Vorhabenden Reisen fast wohl beförderlich gewesen. Dann da er sich bei Ihro Majestät Kanzler Herrn (fehlt) in Person angebracht und ihm angezeigt, dass er sich entschlossen, das Königreich Hibernia oder Irland zu besuchen und deshalb um gnädigsten Königl. Passbrief gebeten, hat ihm Herr Kanzler gn. Willfahrt. Selben aufs beste aufs Papier bringen, der königl. Majestät vortragen und es bei deroselben dahin richten lassen, dass sie ihren eigenen Taufnahmen mit Ihro kgl. Hand obenan allergnädigst geschrieben hat. *

            Da er nun diesen Passbrief erlangt, ist er von der kgl. Hauptstadt London ab und über die Quer des Reiches nach dem Königreich Hibernia oder Irland hin nach der Stadt Chester verreist. Dies ist ein vornehmer Meerhafen. Da er dann widerwärtigen Windes halber etliche Tage still liegen müssen. Wie er da gelinderen Wind erwartet, hat er sich aufgesetzt und demnächst Irland zugesegelt, dieweil ihm aber der Wind abermals contrari geworden,

 

*) Der Passbrief ist datiert: Palace of Westminster 20. Juni 1579, mit dem kgl. Siegel und Unterschrift Königin Elisabeth’s versehen.

 

Hat er wegen großem Ungestüm desselben bei einer Insel zulenken und da in einem Dörflein etliche Tage lang still liegen müssen. Da es nun still geworden, hat er sich wiederum zu Schiff begeben und fortgefahren, bis er das Land erreicht und da bei der Hauptstadt des Königreiches Irland Dublin geheißen, ausgetreten. Wie er nun hinein gekommen, hat er da wieder alles Verhoffen zwei Freiherren von seiner österreichischen Nation, dann auch ein Schlesischen Freiherrn in Kompania angetroffen, namens Jörg Christof Teuffl zu Gundersdorff, Röm. Kais. Maj. Truchseß, Hr. Jörg Andreas von Hoffkirchen zu Treßitl und Kollmünz und Hr. Adam v. Pess. Zu diesen 3 Herren hat er sich vorgestellt und nachdem sie sich etliche Tage Zeit da aufgehalten und das Land besehen, haben sie sich entschlossen, auch das Königreich Schottland zu besehen, sich derentwegen zu Schiff begeben und dem Reiche zugesegelt. Unterwegs gekommen zu der Insel Man, so auch dem Königreiche England zuständig; da sie dann der Gubernator vom Lande ehrlich aufgenommen, stattlich und wohl traktieret.

            Als er nun da widerwärtigen Windes halber bis am 4. Tag still gelegen und inmittelst die Gelegenheiten dieser Insel besehen, hat er sich neben seinen Herren Reisegesellen widerum zu Schiff begeben. Sie haben aber nicht lange gesegelt, hat sich bald ein sehr großes Ungestüm erhoben und sie den ganzen Tag so gefährlich im Meere umgetrieben, dass die Patrone des Schiffes nicht allein alle Segel müssen streichen lassen, sondern sie auch selbst fast kleinmütig geworden. Doch hat sich’s gegen den Abend etwas gelindert, dass sie das Königreich Schottland erlangen konnten, und da bei einem Städtlein Kirkudbright angefahren. Wie sie nun auf dieser Seefahrt des Wassers halber in Gefahr gewesen, also sind sie da, des gemeinen Pöbels halber in gleicher Lebensgefahr gewesen. Denn da sie daselbst angelangt und noch nicht recht in die Herberge gekommen, hat sie der Pöbel der Stadt mit großen Haufen überlaufen, auf sie ins Wirtshaus hin eingedrungen, den einen hier-, den anderen dorthin gestossen, ausgelacht, Rehr und Wehr, so sie abgelegt, zu ihnen genommen, ausgezogen, einer dem andern in die Hand gegeben, teils gar aus dem Losament getragen und was des Spottens noch mehreres gewesen, solches alles solange betrieben, bis sie den Wirt vermögen, dass er sie abgeschafft, dazu sie ihn gleichwohl langsam genug bewegen können.

            Und da sie des anderen Tages aufstehen wollen und deswegen ihnen ihre Mietpferde bestellt, das Geld auch, dessen sie sich mit ihnen verglichen, ordentlich ausgezahlt, kommt gleich, wie sie die Pferde an der Hand genommen, besagter gemeiner Pöbel widerum mit Haufen hergelaufen, fallen sie an, reißen ihnen die Pferde aus der Hand. Wer im Sattel gesessen, der musste mit der Gewalt herab, wer sich zur Wehr gesetzt oder die Pferde nicht aus der Hand lassen wollte, der muß sich plaien (gefallen lassen), dass ihnen auch die Wehren von der Seite reißen lassen. Wäre ohne sonderlichen Blutsturz nicht abgegangen, wo nicht der Magistrat mit bewehrter Hand wäre ins Mittel gekommen und den rebellischen Haufen mit der Gewalt von ihnen abgetrieben. – Die Ursache aber solches ihres verwirkten Gutwillens soll, wie man hernach vernommen, gewesen sein, dass sie sie für spanische und andere derlei verdächtige Nationen gehalten, weil teils, und ihnen, in spanischen Kleidungen aufkommen, sie spanische und wällische Sprachen reden gehört. Fast gleichmäßigen Mutwillen haben nicht allein diejenigen Knecht und Buben betrieben, die wegen der Mietpferde mitgelaufen, sondern auch das Landvolk allenthalben, bei denen sie zu tun haben müssen und das solange betrieben, bis sie zu der königlichen Hofhaltung gekommen, die ehe dazumal zu Sterling in der Hauptstadt des Königreiches Schottland gehabt. Wie sie aber nun auch dahin gekommen, hat sie der König alsbald in der Herberge bestricken (festnehmen) lassen, da sie sich dann bis an den 4. Tag innenhalten müssen. Inmittelst hat der König ihre Passbriefe, so seine Herren Mitgefährten, von der Röm. Kais. Maj. Sich gehabt, abfordern lassen. Nachdem er sie besehen, hat er ihnen bald hernach in Gegenwart vieler Grafen, Herren und des Adels, so er vom Lande dazu berufen, stattliche Audienz gegeben, ein herrliches Bankett auf seinem kgl. Schloß anrichten, sie dabei behalten und ganz stattlich fraktieren lassen. Also haben sie auch getan, nicht allein die ganze Zeit, da sie zu Sterling gelegen, sondern auch durch ihr ganzes Reich, dadurch sie bis an die englische Grenze ziehen müssen, von einem kgl. Schlosse zum anderen, durch vornehme Herren und vom Adel fürgeleitet, sie sehen lassen, was da zu sehen gewesen und allerorten Zehrungen frei gehalten. Also dass sie einigen Heller noch Pfennig ausgegeben, kein Dienst-, Leit- wie auch einiges Trinkgeld von ihnen nehmen dürfen. Da sie von seiner Hofhaltung abreisen wollten, ihnen wiederum gn. Audienz gegeben und seinem Jaglichen die Hand geboten, Glück auf die Reise, wie auch zu allem anderen, ihrem ehrlichen Vornehmen gewünscht. Und ihnen hernach anzeigen lassen, wo sie an notwendiger Zehrungen ein Mangel, wollen sie es nicht beschweigen, es sollte die Notdurft zugestellt werden. Sich also der König und Ihre Majestät allerseits ganz gnädigst gegen Sie erzeiget und sie darauf passieren lassen.

            Da sie nun zu Ende des Königreiches Schottland zu der Stadt Berwick, da sich dann England wieder anfängt beginnt, gekommen. Somit die Königlichen Abgeordneten, so sie begleitet, wiederum von ihnen zurückgezogen. Sie aber sind 1 Tag lang in bemeldter Stadt still gelegen, etwas ausgeruht und nochmals längs durch England hinwiederum zu der Königin Hof nach London gezogen und den 9. August Monat daselbst glücklich angekommen.

            Als er sich nun, etliche Tage Zeit bei der Kgl. Majestät Hof zu London aufgehalten und inmittelst etliche Kgl. Palatium-Schlösser und Städte im Lande umher besichtigt und hat er sich vorgenommen, auch das Königreich Frankreich zu besehen. Sich derentwegen mit einem Herren Reisegesellen Hr. Jörg Christof Teuffl wiederum vorgestellt. Ehezuvor sie sich aber auf den Weg gemacht haben, sie sich bei Höstgedachter Kgl. Majestät um gn. Audienz angehalten, die sie dann auch allgn. bald erlangt, in welcher sie Ihro Maj. für erzeigte kgl. Gnade untertänigst gedankt und deroselben ihren untertänigen Abschied gehorsamst vermeldet. Und nachdem Ihre Maj. nach solchem allerlei von ihnen gefragt und mit ihnen gn. Rat gehalten, hat sie einem jeglichen in Gegenwart eines großen ansehnlichen Umstandes die Hand zum Küssen dargeboten und ihnen auf ihren ferneren Reisen viel Glückliches gewünscht.

            Nach dieser Audienz haben sie sich auch bei I. M Obristen Hr. Stallmeister, Hr. Grafen Rupert Grafen von Leszestern (Leicester) zu Nembruggen ihres gehorsamen Abschiedes ebenmässig um Audienz angebracht, der sie dann darauf zur Tafel berufen und sie stattlich traktieren lassen, über der Tafel viele vortreffliche, fröhliche Reden mit ihnen gehalten, nach verrichteter Mahlzeit ihnen mit vielen höflichen Erbietern die Hand geboten und also darauf ihren Urlaub genommen. Nach diesem sind sie, er und Hr. Jörg Christoff Teuffl nach Frankreich aus dem Königreich England abgereist.

            Demnach sie nun vorstandener Massen aus England abgeschieden, sind sie im Augustmonate in der kgl. Stadt Paris angekommen. Von da aus hat er etliche der vornehmsten Städte der Königreiches Gallia besucht, nachmals wiederum dahin gekommen. Und nachdem er die kgl. Hofhaltungen, so König Heinrich III. allda gehabt, nach seines Begnügens besehen, ist er durch die Picardine, Artois und Flandern nach der Stadt Gent und von da wiederum nach der Stadt Andorf gezogen.

            Als er nun da zu Andorf etliche Tage lang nach seiner Reise aus Frankreich still gelegen und seinen Urlaub von seinem gewesenen Herrn und Obristen Hr. Günther Grafen zu Schwarzenburg genommen, hat er sich daselbst den anderen Tag Oktober zu Wasser begeben, aufgesetzt und von dannen nach Seeland gesegelt, von dannen nach Holland geschifft, da er dann an beiden Orten die vornehmsten Städte besehen.

            Aus Holland verreiste er durch Friesland, G. Emden, folgends durch Westfalen, durch das Stift Bremen nach dem Lande zu Holstein. Inmittelst gekommen auf beide vornehme Reichsstände Hamburg und Lübeck, längs durch Hollstein hin vereist nach dem Königreich Dänemark, nach der Hauptstadt Kopenhagen, da der König sein Hoflager hat, durch Dänemark verreist nach dem Königreich Schweden, gezogen zu der linken Hand, neben dem Königreich Norwegen hinein bis zu dem Erzbischoftum Upsala, da er etliche Tage stillgelegen und weil weiter hinter Upsala hinein sonderlich nichts zu sehen gewesen, hat er, sich wiederum zurück nach der Hauptstadt des Königreiches Schweden gewendet, da der König auch seine Hofhaltungen zu haben pflegt, woselbst er dann den 15. Januar gekommen. Gleichwie er nun am Hineinreisen das hohe, grosse Gebirge, so Norwegen und Schweden von einander scheidet, zur Linken gehabt, als er am Herausreisen das Meer zur linken Hand gehabt, das Deutschland und Schweden scheidet.

            Aus dem Königreiche Schweden ist er wiederum im Monate Februar im Königreiche Dänemark bei dem kgl. Hoflager zu Kopenhagen angekommen. Von da ist er noch im gedachten Monat wiederum nach Deutschland abgesegelt und zu Rostock, so eine berühmte Seestadt im Lande Mecklenburg angefahren. Da er dann auch etliche Tage still gelegen, ausgeruht und inmittelst etliche der vornehmsten Herrn Theologen zu sich in sein Losament zu Gast gebeten, als er da gewesen Hr. D. David Hütreus, Hr. D. Simon Paull und Hr. D. Pögkher. Zu dieser Einladung hat ihm Ursache gegeben gedachter Herr Hitreus, welcher einer Zeit davor von den evangelischen Herrn Landständen in das niederösterr. Land zur Aufrichtung der Kirchen eigens berufen gewesen, da er seiner, wie auch Hr. D. Pökhers, der gleichfalls nach dem Hr. Hitreo dahin gebracht war, etlichermassen Kundschaft bekommen.

            Auf der Meerfahrt aus Dänemark nach Meklenburg hat er ein ganz gefährliches Ungestüm (Sturm) ausgestanden, darunter sich auch eine fast unleidliche, unversehene Kälte erhoben, dass er mit allen, die im Schiffe gewesen, in höchster Gefahr Leib- und Lebens geraten, und das umso viel mehr, weil das Schiff, darauf er gefahren, fast baß (?) und so magelhaft gewesen, dass ihm’s der Schiffsmann bei solchem Ungestüm nicht getraut, zu Lande anzufahren, derohalben die Anker senken und die ganze Nacht daran liegen müssen, bis man ihnen auf den Morgen mit anderen Schiffen zu Hilfe gekommen, sie aus dem Schiffe nehmen und also ausspieren müssen.

            Von Rostock aber aus dem Lande Meklenburg ist er verreist längshin durch das Herzogtum Pommern nach der Landeshauptstadt Stettin, da der Herzog Hof hält; aus Pommern ferner gezogen in das Fürstentum Preussen und gekommen auf die weitberühmte Handelsstadt Danzig, von dannen nach Königsberg, da der Herzog zu Preussen, Markgraf (Johann Georg) zu Brandenburg ein Hoflager gehalten, wo er dann wiederum etliche Tage still gelegen. Unter solchem hat ihn höchst gedachter Fürst zu seiner Kammerjunkertafel berufen, da stattlich traktieren lassen und da er von mehrgedachten seinen Kammerjunkern erfahren, dass er ein Stammbüchl*, (*befindet sich im Thürheim’schen Schloße Weinberg, O.-Oe.) darein Fürsten und andere viel vornehme Herren vom Grafen- und des Ritterstandes geschrieben, bei sich gehabt, hat er es aus selbst seiner eigenen fürstlichen Bewegnis von ihm erfordern lassen und sich, wie auch seine fstl. Gemahlin, eine geborene Herzogin zu Cleve und Jülich, mit ihren eigenen Händen darin geschrieben. – Nach diesem Umreisen hat er seinen Weg wiederum zurück nach seinem lieben Vaterland durch das Königreich Polen auf dessen Hauptstadt Warschau und Krakau zu genommen, aus Polen gezogen durch Schlesien auf Breslau, von da durch die Grafschaft Mähren auf dessen Hauptstadt Olmütz und alsdann wiederum in Österreich zu Hause gekommen.

            Er ist aber nicht lang daheim geblieben, denn als nach seiner Heimkunft der löbl. Herren Landstände in Nieder-Österreich Kriegsbezahlungen in Unter-Ungarn, wie auch mit Hr. Niklas Grafen zu Salm, die Einsetzungen zum Obrist auf Kainscha (Kanizsa) eingefallen, ist er mit den Verordneten, Zollherren und Kommissiarien hin auf nachbenannten Grenzen, als da gewesen: Raab, Merdtenberg (Sz. Márton), Totis, Veszprim, Palota,Tihany und Papa gezogen, denen Bezahlungen und gedachter, des Hr. Grafen Einsetzungen zu Kanisza beigewohnt. Bald, nach Verrichtungen dieser Reisen, ist er von Ihrer Kais. Maj. Kriegsobersten zu Tokaj in oberen Kreise der Krone Ungarn, Herrn Karl Rueber, zu seinem Fähnrich über sein deutsches Fußvolk berufen. Als sich aber inmittelst Bedienung des Fähndls die Hauptmannschaft zu Kaschau erledigt, hat ihn Höchstgedachter Kais. Maj. Feld-Generalobrister, der treue Ritter und Hr. Hans Rueber zu angezogener Hauptmannschaft berufen, die er dann etliche Jahre „ainmand“ bedient. Allda zu Kaschau ist ihm inmittelst seines Dienens vorgedachte sein liebe Gamahl Frau Juliana zeitlichen Todes verschieden, die er daselbst in die Hauptkirche ehrlich bestatten und ihr ein Epitaphium aufrichten lassen. Nachmals aber diese Hauptmannschaft zu Fuß aus selbteigener Willkür resigniert und sich nach Absterben wohlgedachten Herrn Hans Rueber’s um eine Hauptmannschaft zu Pferd ins Feld daselbst, so man die Gelbröckl-Reiter genannt, angenommen, die er dann auch, unter Hr. Grafen Nogarall, so Hr. Obrist Rueber in seinem Feldobristenstand nachgefolgt, eine ziemliche Zeitlang bedient. Als ihm aber unter solchem allerlei schwere Rechtshandlungen in seinem Vaterlande zugestanden, hat er solche Hauptmannschaft um solcher seiner Handlungen willen, gleichsam gedrungen verlassen und denselben beiwohnen müssen. Mittels Abwartung derselben haben ihn die löbl. Herren Landstände in Niederösterreich zu einem „Rütmeister“ über ihren jungen Landadel Ihrer kais. Maj. Kaiser Rudolf vorgeschlagen. Und ob nun wohl viel andere vornehme Standespersonen gewesen, die nach solchem Befehl gleichsam in Verborgenen gedrungen, haben ihn doch Höchstgedachte Ihre Majestät, wie auch Ihre fstl. Durchlauchtigkeit Erzherzog Ernst zu Österreich, aus eigener Allergnädigster und Gnädigster Bewegnis, allen anderen, wider vieler Zuversicht, vorgezogen und zum Rittmeister bestätigt. Unter Bedienung dieses Befehls hat er zur anderen Ehe geschritten und sich mit wailand des Wohlgeborenen Hr. Magnus Freiherrn zu Egckh und Hungersprach, Erbstäbelmeister in Krain und der Windischen Mark, Röm. Kais. Maj. gewesenen Reichshofrat und seiner Frau Gemahl Rosina von Egckh, geborenen Welzerin, beide selig, hinterlassenen Tochter Frl. Maria verehelicht und sein Beilager in der Stadt Wien errichtet. Diesen Rittmeisterbefehl hat er, bis auf den Verlust (von) Raab, vorgestanden. Nachdem aber obwohlgedachte Herren Landstände diesen ihren Landadel abgedankt, haben ihn Ihre Kais. Maj. wiederum zum Haupt- und Obristen über dasjenige Kriegsvolk gemacht, so Hr. Ferdinand Graf zu Hardegg und er seinem Kommando, zu Raab, vor Übergabe dieser seiner anvertrauten Festung, gehabt und ihn mit demselben Befehl in Ungarisch-Altenburg verwendet.

            Als nun aber der Getreue Gott bemeldete Festung Raab dem Feinde der Christenheit, dem Türken, durch die Hand Hr. Adolfs Hr. zu Schwarzenburg* (*Adolf Graf (seit 1599) v. Schwarzenburg, Kais. General, gefallen 1600 bei Papa.) wiederum nehmen und Ihrer Kais. Maj. zustellen lassen, hat er von Altenburg einwärts sein unterhabenes Volk auf Raab führen und dem Befehl daselbst ordinieren. Wie inmittelst auch alles und jedes Kriegsvolk, so von einer Zeit zur anderen dahin eingelegt gewesen, kommandieren müssen, bis so lange Höchstgedachte Ihre Majestät wohlbemeldeten Hr. v. Schwarzenburg zum Ritter geschlagen, zum Reichsgrafen gemacht und zum Obristen dahin eingesetzt. Dies alles sich bis in die 2 Jahre verzogen gehabt.

            Wie ihm nun aber mittels der Zeit ein Erbfall in Österreich ob der Enns, ein Landgut von seiner Vettern, namens Karl Hager selig, erblich angestorben, hat er bei Ihrer Majestät um Erlassung seines 20-jährigen Kriegsdienstes zum öftermalen unterstänigst gebeten, seinen Abzug auch endlich mit Gnaden erlangt, ist er darauf von Raab gänzlich abgezogen.  Ehe er aber nach Hause gekommen, von ehevorhöchstgedachter Ihrer Kais. Majestät gegen das Land Siebenbürgen auf die Festung Grosswardein wiederum zum Obrist erfordert worden. Und ob er sich nun gleichwohl zu solchem Dienen untertänigst erbeten und zugesagt, hat es sich doch durch den blutigen Aufstand der Siebenbürger und der Ungarn alles eingestellt. Als hat er besagtem seinen Erb, namens St. Veith* (*Das Gut St.-Veit in O.-Oe., das ihm 1598 durch Erbschaft zufiel.) mit besserer Gelegenheit abwarten und beiwohnen mögen.

            Und ob er nun wohl, bei so beschaffener Sache, in der tröstlichen Hoffnung gewesen, Gott würde ihm mit diesem seinen Erbgut, nach so vieler ausgestandener, gefährlicher Unruhe eine sanfte Ruhe bescheren, wie ihm auch seine mehrerlei Trübseligkeit mit etwas fährlichen Zuständen ergötzt haben, hat er ihm doch solche seine Hoffnung gleich umgekehrt und das Sprchwort an ihm lassen wahr werden, da man sagt: Wo Gott einem ein Stück Brot zu seinem Segen gibt, so gibt er allemallen ein Kreuz damit. Dies ist nun hier auch beschehen durch das er ihm seinen gar lieben Gemahl Frau Maria, geborene Freiherrin von Egckh in ihrem Kindbett da zu St. Veith aus diesem trübseligen Leben hinweggenommen, davon er dann wiederum aus’s neue die größten Schmerzen und Trübsalen einnehmen und dulden müssen.

            Diese sein liebe Gemahl hat er bei seiner Kirche Lehenschaft zu Allentsteig in ihrer, der Herren Erbbegräbnis, ehrlich zur Erde bestatten lassen, hat 2 Jahre im Witwerstande nach ihrem Ableben zugebracht.

            Nachmals aber wiederum zu der 3. Ehe, aus sonderlichen Fürsehung und Schickung Gottes, gegriffen und sich zu wailand des Edlen und Gestrengen Hr. Jörgen Hohenegger zu Hagenberg, Röm. Kais. Maj. gewesenen niederösterr. Regimentsrates und Obristjägermeisters im Lande Österreich ob der Ems, wie auch derselbigen Herrn Landstand, Obristleutnant beim Defensionswesen und Frau Marta Hoheneggerin, geborenen Kazianerin zu Fegianu (Figau), beider seligen Gedächtnis, hinterlassen Jungfrau Tochter, Jungfrau Anna Susanna Hoheneggerin verheiratet. Und mit derselbigen sein christliches Beilager in der Stadt Freistadt (in Gegenwart einer grossen Versammlung) glückselig verrichtet und mit deren Ehe dann hernach bis in das 14 Jahr im Ehestande zugebracht. Es hat ihm aber Gott diesen seinen lieben Gemahl, als sie ihren jüngsten Sohn geboren (welcher in h. Taufe Rudolf genannt worden) auch in ihrem Kindbett zeitlichen Todes hinweggenommen * (*am 26. Januar 1617) und dadurch ihm seinen dritten höchsten Trübsal und Trauerstand erweckt, den er dann um so viel schmerzlicher empfunden, weil er ihn mit dem selbigen in seinem 70-jährigen Alter anheimgesucht. Diesen seinen lieben Gemahl hat er in der Schlosskirche zu Hagenberg ehrlich zur Erde bestatten lassen. Mittels dieses seines 3. Ehestandes hat er sich in der löbl. Herren Landstände in Österreich ob der Ems vorgefallenen Kriegsdiensten in ihren Vaterlande, wie auch in ihrem Verordnetenamte, 4 Jahre lang gebrauchen lassen.

            Es hat ihm aber Gott von diesen dreien, seinen lieben Gemahlen, von der ersten Frau Juliana geb. v. Althan, einen Sohn und 5 Töchter, von der anderen, Frau Maria, geb. Freifrau v. Egckh, 2 Söhne und 3 Töchter, von der 3. aber, Frau Anna Susanna, geb. Hoheneggerin, 7 Söhne und 3 Töchter, tun zusammen 21 Kinder, lassen geboren werden, davon leben noch bis heute Anno 1618 5 Söhne und 6 Töchter. Die göttliche Majestät verleihe den Verstorbenen eine fröhliche Auferstehung zu der himmlischen Freude und Seligkeit, die Lebendigen aber erhalte er allergnädigst in seinem väterlichen Schutz und mach sie endlich ewig-selig.

            Hat also anfangs gedachter Herr Sigmund Hager, so sich weiland der Jüngere, jetzt aber der Aeltere geschrieben, mit gnädiger Vergunst Gottes besehen und durch Reise nachbenannte Königreiche, Fürstentümer und Lande: 1. das Königreich Böhmen, 2. das Königreich England, 3. das Königreich Irland, 4. das Königreich Schottland, 5. das Königreich Frankreich, 6. das Königreich Dänemark, 7. das Königreich Polen, 8. das Königreich Ober- und Unter-Ungarn, dernach Teile des Fürstentums Steiermark, Frankenland, Schwaben, Teile des Fürstentums Bayern, Stift Salzburg, die Grafschaft Tirol, das Land Thüringen, Sachsen, Meissen, Braunschweig, Grafschaft Emden, Lüneburg, Westfalen, Mecklenburg, Holstein, Pommern, Preußen, Schlesien und dann die Markgrafschaft Mähren.

            Was er aber in obbeschriebenen, solchen seinen Umreisen in den Königreichen und Ländenr gesehen, erfahren und observiert, das hat er zu Papier gebracht und dem Reisebuch (Rais Buech) über die ganze heilige Schrift, so Magister Buntnig, Pfarrherr der Kirche Grunaue im Lande zu Braunschweig, Anno 1581 in Druck ausgefertigt, beibinden lassen, allda es derjenige, der Lust dazu, lesen mag.* (*Dieses Buch ist nicht erhalten geblieben)

            Der barmherzige, getreue Gott, der diesem auf seinen Reisen beigestnaden, der stehe auch bei und vorgeleite alle anderen armen Wandersleute und Pilgrime hier in diesem trübseligen Jammertale, Zwinger, Prest (Geprest) und Notfall dieser Welt, bis sie kommen zu der himmlischen Bürgerschaft, in die große Stadt Gottes, die nicht mit Mneschenhänden, sondern von Gott, der h. Dreifaltigkeit, allen h. Engeln und Kindern Gottes zur ewigen Wohnung zu dem Ende erbaut ist, dass sie ihm da mit allen h. Engeln und Kindern Gottes für alle erzeigte leiblichen und geistlichen Wohltaten das ewige Tedeum laudamus singen mögen. Das helfe und Verleihe Gott Vater, Gott Sohn und Gott heiliger Geist allen, die es im rechten Glauben von Herzen begehen. Amen, Amen, Amen!

            Ich hinterschriebener bekenne, soviel  ich mich mit gutem Gewissen erinnert, zu allem, wie hier oben nach der Länge beschrieben ist, dessen zu mehreren Urkunde habe ich neben meiner Handschrift auch mein angeborenes Wappen und Pettschaft hierfür gedrükt. Beschehen Anno 1618.
L.S.                                                           Sigmund Hager, Obrist.

 

 

 

Quelle:  Blittersdorf, Philipp Frhr. v.: Ritter Sigismund’s Hager v. Allentsteig Leichenpredigt. In: Monatsblatt der Ges. Adler 9 (1922), S. 5-49.

Blittersdorf merkt dazu an: „Ich gebe nun die Biographie, die als Leichenpredigt gedacht war, wörtlich wieder, nur habe ich die schwer verständliche alte Orthographie etwas modernisiert. Bemerkt wird, dass Hager seine Lebensbeschreibung in der 3. Person erzählt.“